In Österreich sollen - laut Bundesregierung - bis zum Sommer alle Personen über 16 Jahren, die sich gegen Sars-CoV-2 impfen lassen möchten, zumindest den ersten Stich erhalten haben. Damit soll eine schrittweise Rückkehr des öffentlichen Lebens und der privaten Freiräume möglich sein. Wie wird sich dieser Umstand auf die Diskussion rund um den Klimawandel auswirken - 2019 weltweit eines der am heißesten diskutierten Themen? Karl Steiniger, Ökonom und Experte am Wegener Center für Klima und Globalen Wandel, gibt dazu eine Einschätzung:
"Wir erwarten, dass uns die Impfung aus der Gesundheitskrise heraushilft. Damit kann und wird die Klimakrise wieder in den Fokus rücken. Denn die Klimakrise gefährdet uns weit stärker als die Corona-Pandemie, auch wenn sie sich oft langsamer manifestiert und dadurch immer wieder aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verschwinden droht.
Wir haben unsere Verletzlichkeit erfahren. Haben wir auch gelernt Gefahren besser vorzubeugen? Denn gegen das 'Fieber der Erde' wird eine einfache Spritze nicht ausreichen. Hier braucht es eine gemeinsame Zukunftsvision und den Weg zu deren Verwirklichung auch im Alltag einzuschlagen. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass entschlossenes Handeln durch Politik und Gesellschaft möglich sind, wenn viel auf dem Spiel steht. Das ist bei der Klimakrise zweifellos der Fall. Sie zeigt uns gleichzeitig Chancen auf, Zukunft zu unser aller Vorteil zu gestalten. Es ist Zeit, zu handeln."