Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Inhalt:

Zeitreise

Montag, 13.03.2023, Im Fokus

438 Jahre Universität Graz: Neue Website erzählt die Geschichte von der Gründung bis heute

Begeben wir uns auf eine Zeitreise: 1585 gegründet, startete im Herbst 1586 das erste Wintersemester an der Jesuitenuniversität Graz. Der erst neunjährige „Ferdinandus“, späterer Kaiser Ferdinand II und Sohn des Uni-Gründers Erzherzog Karl II, schrieb sich als erster in den Matrikenband ein. Inzwischen sind 437 Jahre vergangen und die Universität Graz erzählt ihre Geschichte auf einer neuen ständig wachsenden Internetplattform unter dem Titel "UniGraz_1585-tomorrow".

Uni-Geschichte kritisch betrachtet
„Ausgangspunkt für unsere 'kritische Universitätsgeschichte' war ein einige Jahre zurückliegendes Forschungsprojekt zur Entnazifizierung an der Uni Graz. Damals wurde deutlich, dass die Art und Weise, wie die Universität ihre Geschichte darstellte, nicht befriedigend war. Es ging uns auch um die Brüche, Konfliktlinien und die 'schwierigen Phasen', um das, worüber man gerne hinwegschreibt", schilderte Projektleiter Gerald Lamprecht. Gemeinsam mit Rektor Peter Riedler präsentierte Lamprecht am 9. März 2023 die neue Webseite im historischen Lesesaal der Uni Graz. „Es ist wichtig, dass wir uns mit unserer Historie beschäftigen“, betonte Riedler in seinen Eröffnungsworten. „Ich danke dem ganzen Projekt-Team rund um Gerald Lamprecht für die umfangreiche und zeitgemäße Aufbereitung der Themen und der Geschichte unserer Alma Mater .“

Einen hohen Stellenwert nimmt dabei die Zeit des Nationalsozialismus ein. Die nationalsozialistische Machtergreifung Österreichs und der Einmarsch deutscher Truppen am 12. März 1938 war der Beginn der Terrorherrschaft des Hitler-Regimes in der Alpenrepublik. Unmittelbar mit dem „Anschluss“ erfolgte die politische Gleichschaltung der Universität Graz und die systematische Entlassung von Lehrenden nach rassistischen und politischen Gesichtspunkten.

Die rund 50 jüdischen Studierenden, die bereits zuvor heftigem Antisemitismus an der Universität ausgesetzt waren, wurden Schritt für Schritt vertrieben und spätestens mit Herbst 1938 vollständig aus der Universität ausgeschlossen. Für sie begann eine Zeit der Entbehrungen und der Ungewissheit, der ständigen Bedrohung und der Sorge um Familienmitglieder. Während vielen die Flucht gelang, fielen andere der Shoa zum Opfer. Von einigen Studierenden ist das Schicksal nach 1938 nach wie vor unbekannt. Die wenigsten kehrten nach 1945 an die Universität oder in die Stadt Graz zurück. Die Website zur Uni-Geschichte soll an sie erinnern und ihnen ein Denkmal setzen.

Die Website ist erreichbar unter: https://1585-tomorrow.uni-graz.at/ 

 

Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.