Von der Finanzaufsicht in Europa über die Wechselwirkung von Grundwasserschutz und Landwirtschaft bis hin zu verbesserten Modellen für den Zweitspracherwerb des Deutschen – ambitionierte Themen, die von herausragenden JungforscherInnen im Zuge ihrer Dissertation an der Uni Graz bearbeitet werden. Unterstützt wird der Nachwuchs dabei durch die Steiermärkische Sparkasse und den Universitätsrat, die den fünf WissenschafterInnen jeweils 24.000 Euro bereitstellen und so die Doktorarbeit finanziell fördern. Im Vorjahr wurden die zweijährigen Stipendien vergeben, am 5. Dezember 2012 legten die DoktorandInnen im Rahmen eines Kolloquiums einen Zwischenbericht über den Fortschritt ihrer Arbeiten vor.
Uniratsvorsitzender Dr. Werner Tessmar-Pfohl, er war auch in seiner Funktion als Vereinsobmann der Steiermärkischen Sparkasse anwesend, hob das positive Echo der Initiative hervor: „ Es ist sowohl ein Weckruf als auch eine Ermunterung für junge ForscherInnen.“ Zugleich lerne er selbst, so Tessmar-Pfohl, dank des breiten Spektrums immer wieder etwa dazu.
Forschungs-Vizerektor Peter Scherrer danke den FördergeberInnen: „Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses hat einen hohen Stellenwert and er Uni Graz. Die Stipendien sind Chance und Verpflichtung zugleich.“
Die StipdendiatInnen der Steiermärkischen Sparkasse: Mag. Gernot Klammler, Mag. Rosemarie Stern, Dipl.-Sozialwirtin Nina Stübiger, Mag. Mona Ladler, Bakk.
Die Stipdendiatin des Universitätsrates: Mag. Susanne M Gobetz
Mag. Gernot Klammler widmet sich einem brisanten Umweltthema: Das Murtal zwischen Graz und Bad Radkersburg stellt ein großes Potenzial sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Trinkwasserversorgung aus dem Grundwasser dar. Ziel der Arbeit ist es, mit Hilfe von Modellberechnungen den Einfluss von landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsweisen auf die Quantität und Qualität des Grundwassers zu analysieren und daraus Maßnahmen zur Verminderung der Stickstoffeinträge in das Grundwasser abzuleiten sowie diese ökonomisch zu bewerten.
Mag. Rosemarie Stern untersucht in ihrem Dissertationsprojekt den Erwerb deutscher Nominalkomposita, also zusammengesetzter Hauptwörter. Dieser Ansatz stellt insbesondere im Zweitspracherwerb des Deutschen ein bislang kaum untersuchtes Thema dar. Als Ergebnis des Dissertationsprojekts ist die Konzeption von Lern- und Übungskarten für den frühen Erst- und Zweitspracherwerb des Deutschen geplant, mit dem spezifische Problembereiche des deutschen Sprachenerwerbs geübt werden können, die insbesondere den Grundwortschatz, die Wortbildung sowie die Syntax betreffen
Dipl.-Sozialwirtin Nina Stübiger analysiert in ihrer Arbeit die Bedeutung und die Wirkungen der wertschaffenden Fähigkeiten der VertriebsmitarbeiterInnen auf den Kundenerfolg und Unternehmenserfolg im Kontext von Finanzdienstleistungen. Erforscht wird, welche Wirkungen aus diesen spezifischen Fähigkeiten resultieren und welche Rolle diese hinsichtlich der effektiven Implementierung der Value Proposition eines Unternehmens spielen, die sie sowohl dazu befähigen die Profitabilität Ihrer Kunden, als auch die des Unternehmens zu erhöhen.
Mag. Mona Philomena Ladler hat in den Mittelpunkt ihrer Forschungsarbeit die Entwicklung und Reform der institutionellen Aufsicht über die europäischen Finanzmärkte, welche im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise neu gestaltet wurde, gestellt. Das Projekt soll diese neue Struktur umfassend darstellen und kritisch hinterfragen.
Mag. Susanne M. Gobetz untersucht mit dem Projekt „Reducing Barriers – Migrations, Minor Ailments and Medicines“ das Verhalten von drei aufeinanderfolgenden Generationen von MigrantInnen bei geringfügigen Beschwerden und stellt dabei die Suche nach kulturell bedingten Verhaltensmustern in den Mittelpunkt. Die Forschungsarbeit schafft damit einen völlig neuartigen Zugang zur Analyse von Gesundheit im Kontext der Migration und kann vor zu einer nachhaltigen Verbesserung der gesundheitlichen Situation von MigrantInnen beitragen.