Der Universitätsplatz 4 liegt direkt gegenüber der neugestalteten Hauptbibliothek. Hier steht in zentraler Campuslage ein historischer Universitätsbau mit monumentalen 10.200 Quadratmetern Netto-Raumfläche. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts für die Nutzung als Medizinisches Institut errichtet. Geplant hat ihn der Architekt Wilhelm von Rezori, von dem auch die Entwürfe für das Hauptgebäude und das Grazer Keplergymnasium stammen.
Bei der Nachnutzung des Gebäudes geht es nun Schlag auf Schlag: Nach der Übersiedelung der letzten Med-Uni-Institute auf den neuen Campus am Areal des LKH-Graz in der Stiftingtalstraße Anfang nächsten Jahres, beginnt die Neuplanung für das „Haus der Bildung“. Es soll ab 2027 mit 5300 Quadratmetern Nutzfläche neben dem Dekanat der Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät (URBI) vor allem dem Studien- und Wissenschaftszweig Erziehungswissenschaften zur Verfügung stehen. Für optimale Lehrbedingungen werden Seminarräume mit einer Gesamtkapazität von 1260 Sitzplätzen errichtet.
Die Eigentümerin Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) investiert rund 45 Millionen Euro in die Sanierung. Dazu kommen noch rund 4 Millionen Euro, die in die Ausstattung und Übersiedelung fließen. Baubeginn ist voraussichtlich im Herbst 2024. Das Verfahren zur Generalplanersuche startet in den nächsten Wochen.
Im Rahmen der Umgestaltung werden Zubauten aus den letzten Jahrzehnten entfernt und das Gebäude wird einer umfassenden Generalsanierung unterzogen. Es wird barrierefrei erschlossen und bekommt Sanitäranlagen, die ohne Hindernisse nutzbar sein werden. Der Brandschutz wird mit der Einrichtung von Brandabschnitten, Fluchtwegen und neuen Ein- und Ausgängen auf den neuesten Stand gebracht. Zudem wird es auf moderne Heizungs- und Kühlsysteme umgerüstet.
Energieeffizienz an oberster Stelle
Wie bei Neubauten an der Uni Graz üblich, wird auch bei der Generalsanierung des Universitätsplatzes 4 die Energieeffizienz optimiert. „Als nachhaltige Universität mit dem Profilbereich Klimaforschung gehen wir mit guten Beispiel voran und achten bei der Umsetzung aller Bau-Projekte – wo es möglich ist – gemeinsam mit der BIG auf eine ressourcenschonende Bauweise und Ausstattung sowie den Einsatz neuester Technologien bei der Energiegewinnung und -rückgewinnung. Damit kommen wir unserem Ziel, bis 2040 echte Klimaneutralität zu erreichen, einen großen Schritt näher“, betont Rektor Peter Riedler.
Ein ausgeklügelter Sonnenschutz soll gegen die sommerliche Überhitzung schützen, die Fenstergläser werden zur Dämmung gegen Hitze und Kälte gegen spezielle Isoliergläser getauscht, das natürliche Licht wird mit Tageslichtsteuerung und Lichtmanagementsystemen optimal genutzt, mechanische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung kommt zum Einsatz und am Dach wird eine großzügige Photovoltaik-Anlage installiert. Dazu kommt die kompakte Bauform mit den massiven Außenwänden, die von Haus aus energieeffizient ist.
Mit diesem Projekt kommen wir unserem Ziel, bis 2040 echte Klimaneutralität zu erreichen, einen großen Schritt näher. Rektor Peter Riedler
Haus der Sprachen und Kulturen
Das neue Zuhause für die Erziehungs- und Bildungswissenschaften und PädagogInnenbildung schafft Platz im Wall-Zentrum in der Merangasse 70. Die Nachnutzung des Hauses sieht langfristig die Schaffung eines „Hauses der Sprachen und Kulturen“ vor.