Eine Forschungsgruppe aus Graz untersuchte den Stoffwechsel von Wespen und konnte zeigen, dass der Energieverbrauch der Tiere mit ansteigenden Temperaturen stark zunimmt. Das könnte helfen, die Gefährdung von Insekten durch den Klimawandel genauer zu verstehen.
Durchschnittlich nimmt die Zahl der Insekten pro Jahrzehnt um fast zehn Prozent ab, bis zu 40 Prozent der Arten könnten in den nächsten Jahrzehnten aussterben. Die Gründe dafür sind vielfältig, Landnutzung und Pestizideinsatz sind wichtige Faktoren, doch die genauen Mechanismen sind kaum verstanden. Insbesondere ist bislang unklar, wie die Insekten auf den Temperaturanstieg durch den Klimawandel reagieren. Eine Gruppe um den Biologen Helmut Kovac hat nun in einem vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Projekt den Energiehaushalt mehrerer Wespenarten in Bezug auf die Umgebungstemperatur genauer untersucht.
Kooperation mit Klimaforschung
Kovac betont, dass genaue Aussagen über Bedrohungsszenarien für Insekten durch den Klimawandel nach wie vor schwierig sind. „Man muss da wirklich jede Art genau analysieren. Noch ist schwer zu sagen, welche Arten wie gefährdet sind“, sagt Kovac. Die Wespen sind dabei nicht nur als Modellorganismus interessant, sondern nehmen im heimischen Ökosystem eine vielfach unterschätzte Rolle ein, indem sie Larven von Motten und ähnlichen Tieren fressen und so für die Landwirtschaft als Nützlinge gelten. Kovacs Erkenntnisse über den Stoffwechsel sollen als Grundlage für Forschungspartnerschaften mit Gruppen dienen, die auf Klimaforschung spezialisiert sind. „Dann können wir genauere Prognosen abgeben, welche Arten gefährdet sind und welche vielleicht sogar von höheren Temperaturen profitieren“, hofft Kovac.
>> Mehr erfahren: zum vollständigen Beitrag des FWF