Die globale Rolle Amerikas im 21. Jahrhundert war Thema eines Gastvortrags des US-Botschafters in Österreich, Trevor D. Traina, am 9. März 2020 an der Uni Graz im neuen Hörsaal der Universitätsbibliothek. Anschließend stellte sich der Diplomat Fragen von Studierenden und weiteren interessierten ZuhörerInnen aus den über 150 Personen im Publikum.
Der amerikanische Diplomat, dessen Großvater bereits Botschafter in Österreich war, betonte die ausgezeichneten Beziehungen zwischen den USA und Österreich. Angesichts des BREXIT seien die Vereinigten Staaten nun an neuen verlässlichen Partnern innerhalb der EU besonders interessiert. Dies werte auch die Rolle Österreichs als stabiles, demokratisches, innerhalb der EU hochangesehenes Land deutlich auf, so Traina.
Außerdem ermunterte der Botschafter Österreich zu einer selbstbewussten Haltung, als ein Staat, dem neben seiner führenden Rolle in Kultur und Musik auch als politischer Brückenbauer zu den Ländern Ost- und Südosteuropas sowie als Vermittler in Friedensverhandlungen eine wichtige Rolle zukomme.
Mit Blick auf die Vereinigte Staaten von Amerika erläuterte Traina unter anderem das Anliegen der USA, die Handelsbeziehungen insbesondere mit China einem „rebalancing“ zu unterziehen und in Sachen Klimaschutz das in den Augen der USA nicht ausgewogene Pariser Klimaabkommen gerechter nachzujustieren.
Der US-Botschafter, der nach Studien in Princeton, Oxford und Berkeley auf eine erfolgreiche Karriere als Unternehmer im Bereich technologischer Start-ups zurückblickt, war auf Einladung von Rektor Martin Polaschek zu Gast an der Universität Graz. Politikwissenschafter Klaus Poier zeichnete für die Organisation der Diskussionsveranstaltung verantwortlich. Moderiert wurde sie von der Amerikanistin Roberta Maierhofer.