Die aktuellen Zahlen für das Wintersemester 2020/21 zeigen, dass sowohl die Zahlen an Studierenden, die von Graz kommend ein Auslandssemester an anderen Universität absolvieren wollen („Outgoings“), als auch jene derer, die an der Universität Graz ein solches Semester belegen wollen („Incomings“), aufgrund der Covid19-Pandemie stark rückläufig sind.
Rückgänge vor allem im außereuropäischen Bereich
Wollten ursprünglich 253 Studierende im Wintersemester 2020/21 einen Studienaufenthalt im Ausland absolvieren (176 innerhalb, 77 außerhalb Europas), sind nach Stornierung und Verschiebung auf das Sommersemester nur mehr 92 übriggeblieben (90 Europa, 2 Südkorea). Das ist ein Minus von 64 Prozent. Darüber hinaus zeichnen sich auch bereits Verschiebungen und Stornos für das Sommersemester 2021 ab, für das insgesamt mit 257 Outgoings (193 Europa, 64 außereuropäisch) eine höhere Zahl als in den Vergleichszeiträumen der Vorjahre gemeldet ist. Dasselbe Bild zeigt sich auch im Bereich der Auslandspraktika, wofür nach 87 Studierenden im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Juli bis Oktober) dieses Jahr nur noch 21 Studierende gemeldet sind (Stand Ende August 2020). Hier beträgt der Rückgang damit sogar 76 Prozent.
Bei den Incomings ist der Rückgang mit 40 Prozent nicht ganz so markant. Nach 361 Studierenden im Vorjahr (296 Europa, 65 Rest der Welt) sind es heuer nur mehr 215 (210 Europa, 5 außereuropäisch). „Aufgrund der geringeren Zahl an Nominierungen durch Partneruniversitäten kann hier keine Aussage getroffen werden, wie viele Studierende tatsächlich storniert haben“, weiß Sabine Pendl, Leiterin des Büros für Internationale Beziehungen an der Universität Graz, das Outgoing- und Incoming-Studierende in Hinblick auf die bestehenden Verunsicherungen berät.
Die Pandemie als Ursache
Ganz deutlich kann die Covid19-Pandemie als Hauptgrund für die Stornierungen und Verschiebungen ausgemacht werden. Auf der einen Seite sind es gesundheitliche Bedenken wie etwa die Notwendigkeit einer Quarantäne oder Reisewarnungen für die jeweiligen Regionen, andererseits ist es der geringere soziale Austausch durch diverse Covid-19-Bestimmungen im Gastland.
Im außereuropäischen Bereich kommen generelle Absagen von Studierenden-Mobilitätsprogrammen durch Partneruniversitäten oder die generelle Umstellung auf Online-Lehre hinzu. Mangelnder Versicherungsschutz durch Reisewarnungen oder Probleme bei der Beantragung von Visa und Aufenthaltsbewilligungen führen ebenso vermehrt zu Verschiebungen und Stornos.
„Wir hoffen mit dem Sommersemester 2021 aber auf eine deutliche Verbesserung beziehungsweise Normalisierung der Situation und sind bemüht, die Studierenden in enger Kooperation mit unseren Partneruniversitäten dabei bestmöglich zu unterstützen“, so Pendl.