Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung" stehen ForscherInnen der Universität Graz zu verschiedenen Aspekten der Corona-Krise ein Mal pro Woche Rede und Antwort. In der neunten Epsiode antwortet Jochen Ostheimer, Institut für Ehtik und Gesellschaftslehre, auf die Frage, warum alle über ein Virus reden, aber (fast) niemand über den Klimaschutz, obwohl der globale Klimawandel langfristig gesehen die weitaus drastischeren Folgen nach sich ziehen wird.
Aus Sicht des Forschers liegt das an mehreren Faktoren, wie zum Beispiel an Unterschieden in der Wahrnehmung der Krise, die auch mit deren medialen Darstellung zusammenhängt: "Das Virus ist schnell, neu und betrifft die Gesundheit der gesamte Bevölkerung in unserem Land gleichermaßen. Der Klimawandel verläuft schleichend und seine Auswirkungen treffen spätere Generationen intensiver als die aktuelle Population. Da sinkt die Motivation, aktiv zu werden, leider ziemlich rasch."
Im Podcast spricht Ostheimer außerdem auch den Faktor Eigenverantwortung, der in beiden Krisen auf unterschiedliche Weise zum Tragen kommt - Stichwort: "jeder und jede kann ein Lebensretter sein" - , über die Nutznieser der Corona-Pandemie und darüber, was wir aus der einen Krise für die andere mitnehmen könnten.
Bisherige Hör-Saal-Folgen zum Nachhören:
>> Episode # 01 (23.03.2020) – "Warum hamstern wir?"
>> Episode # 02 (30.03.2020) – "Was können wir aus Pandemien lernen?"
>> Episode # 03 (06.04.2020) – "Raubt uns die Krise die Menschenwürde?"
>> Episode # 04 (14.04.2020) – "Wie funktioniert ein Wirkstoff-Screening?"
>> Episode # 05 (20.04.2020) – "Was bewirkt flexible Arbeit?"
>> Episode # 06 (27.04.2020) – "Ist die Digitalisierung die Gewinnerin der Krise?"
>> Episode # 07 (04.05.2020) – "Sind Krieg und Krise vergleichbar?"
>> Epsiode # 08 (11.05.2020) – "Braucht der Rechtstaat Krisen?"