Die eigenen vier Wände mit einem Pflegeheim zu tauschen, stellt ältere Menschen auch ohne Corona vor große Herausforderungen. Ganz besonders in der Anfangsphase. Wie ist es um die Lebensqualität der BewohnerInnen bestellt? Dieser Frage widmete sich Romana Winkler in ihrer Dissertation an der Universität Graz. Für diese gesellschaftlich hochrelevante Untersuchung bekam die Soziologin kürzlich den Wissenschaftspreis der Arbeiterkammer Oberösterreich, der in Kooperation mit der Johannes-Kepler-Universität Linz zum Thema „Gesundheitswesen und Langzeitpflege“ vergeben wurde.
Fazit der Arbeit mit dem Titel „Soziale Ungleichheit und Lebensqualität pflege- und betreuungsbedürftiger älterer Menschen in Österreich“: Die Verweildauer wirkt sich positiv auf die Lebensqualität der untersuchten Personen aus. Und das bereits in der ersten Woche nach dem Einzug in das Pflegeheim. Verbesserungen werden in zahlreichen Lebensbereichen deutlich, etwa sowohl in physischen als auch in psychischen Belangen, in sozialer Partizipation, Autonomie, Umwelt sowie Intimität.
Romana Winkler befragte insgesamt 126 Langzeit-BewohnernInnen in 47 Pflegeheimen. Es gab drei Befragungszeitpunkte: beim Einzug ins Pflegeheim, eine Woche danach und drei Monate danach. Zusätzlich wurden strukturelle Merkmale der Pflegeheime erfasst.
AK-Wissenschaftspreis für Romana Winkler
Neben Winkler wurden Miriam Denise Fahimi (Universität Wien) und Anna-Theresa Renner (WU Wien) ausgezeichnet. Die drei Wissenschafterinnen erhielten jeweils 3000 Euro.