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Blick durchs Fenster

Thursday, 11 November 2021, presse, Universität, Studieren, Forschen

Am Tag der Geisteswissenschaften wurden die besten Arbeiten der letzten beiden Jahre prämiert.

Kann Arnold Schwarzenegger noch Deutsch sprechen? Warum hat Kaiserin Sisi der Nachwelt ein indisches Märchen hinterlassen? Wie lernen zweisprachige Kinder Deutsch?
Diese und weitere Fragen standen beim „Tag der Geisteswissenschaften 2021“, der unter dem Motto „Global Window“ stand, im Blickpunkt.
Nach einigen Impulsvorträgen zu unterschiedlichen Themen wurden die besten Dissertationen sowie Master- bzw. Diplomarbeiten der Jahre 2020 und 2021 ausgezeichnet. Alle prämierten Arbeiten wurden mit Podcasts vorgestellt, die Links zu den einzelnen Episoden untenstehend.

Die PreisträgerInnen bzw. prämierten Arbeiten:

Die besten Dissertationen 2021:

1. Preis (1.500 Euro Preisgeld und Veröffentlichung in der Reihe “Gewi Ausgezeichnet“):
Lisa Kornder: „Arnold Schwarzenegger Now and Then: A longitudinal case study of Schwarzenegger´s English and German pronunciation”

Lisa Kornder beschäftigte sich in ihrer Dissertation mit der Aussprache von Arnold Schwarzenegger über einen Zeitraum von insgesamt 40 Jahren. Dabei nahm sie insgesamt drei unterschiedliche Studien zu Hilfe, die den Einfluss der Zweitsprache Englisch auf die Erstsprache Deutsch verdeutlichen. Klar zeigt sich, dass sich die Aussprache seiner Muttersprache Deutsch immer mehr an seine Zweitsprache Englisch angenähert hat. Trotz langjähriger Erfahrung hat sich Schwarzenegger dabei aber auch immer mehr von den sprachlichen Normen der Zweitsprache Englisch entfernt.

>> Zum Podcast-Gespräch im Rahmen von „HörSaal: 15 Minuten Forschung“

2. Preis (1.000 Euro):
Dimitrios Meletis: „The nature of writing: a theory of grapholinguistics”

3. Preis (750 Euro):
Evelyn Knappitsch: “Die Spur der Gazelle, ein indisches Märchen und die Kassetten der Kaiserin: eine wissenschaftliche Perspektivensuche zur Geschichte des Literarischen Nachlasses der Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837-1898) und ihrer Korrespondenz mit Alfred Gurniak Edler von Schreibendorf (1857-1934)“

Kaiserin Elisabeth ist fest im kulturellen Gedächtnis Österreichs verankert. Sie selbst wollte der Nachwelt auch etwas hinterlassen – und zwar 13 Briefe und Fragmente eines indischen Märchens. Die Korrespondenz der Kaiserin mit Alfred Gurniak Edler von Schreibendorf, einem um 20 Jahre jüngeren Mann, war ihr offenbar wichtig genug, um sie – gemeinsam mit dem Märchen, das er für sie schrieb – in eine Zeitkapsel zu verpacken. Eine Kassette, die erst 50 Jahre nach ihrem Tod in der Schweiz geöffnet werden sollte. Was danach damit passierte und wie die Grenzen zwischen Realität und Fiktion in der unausgelebten Beziehung der beiden verschwimmen, hat Evelyn Knappitsch nachgezeichnet.

>> Zum Podcast-Gespräch im Rahmen von „HörSaal: 15 Minuten Forschung“

Die besten Dissertationen 2020:

1. Preis (1.500 Euro Preisgeld und Veröffentlichung in der Reihe “Gewi Ausgezeichnet“):
Eva Fauner: „Schriften, die gehört gehören. Historische Prätexte, theoretische Konzepte und analytische Modelle zu Akustischer Literatur der Gegenwart“

Eva Fauner widmete sich in ihrer Arbeit Texten, die sich aus dem Zusammenspiel von mündlichem und schriftlichem Sprachgebrauch ergeben und sich so gleichermaßen an Ohr wie Auge richten. Akustische Literatur ist daher ein „bimediales Geflecht aus Schrifttext und Stimmtext“. Dabei inszeniert der Schrifttext Stimme und Klang im Medium der Schrift, während der Stimmtext diesen als tatsächliches Klangereignis zur Aufführung bringt.
Die Arbeit der Preisträgerin wurde 2021 bereits im Winter-Verlag publiziert.

>> Zum Podcast-Gespräch im Rahmen von „HörSaal: 15 Minuten Forschung“

2. Preis (1.000 Euro):
Josef Hlade: „Das Leib-Seele-Problem im Spannungsfeld zwischen Psychiatrie, Neurologie, experimenteller Psychologie und Philosophie im 19. Jahrhundert“

3. Preis (750 Euro):
Alena Heinritz: “Postkommunistische Schreibweisen. Formen der Darstellung des Kommunismus in Romanen zu Beginn des 21. Jahrhunderts“

 

Die besten Master- und Diplomarbeiten 2021:

1. Preis (1.000 Euro Preisgeld und Veröffentlichung in der Reihe “Gewi Ausgezeichnet“, ex aequo):
Maria Martinovic: „Das Code-Switchen bilingualer b/k/s-deutschsprachiger Kinder. Eine linguistische Untersuchung der Vorschulkinder mit Migrationshintergrund in Grazer Kindergärten“

Diese Arbeit befasst sich mit dem Sprachverhalten zweisprachiger bosnischer, kroatischer und serbischer Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren, die in Österreich leben. In dieser Arbeit wurden Zweisprachigkeit und Wechsel zwischen zwei spezifischen Sprachen untersucht, dem Bosnischen/Kroatischen/Serbischen und dem Deutschen. Der Umgebung einer sukzessiv erworbenen Sprache hat dabei einen großen Einfluss auf den Erwerb der Erstsprache.

>> Zum Podcast-Gespräch im Rahmen von „HörSaal: 15 Minuten Forschung“

1. Preis (1.000 Euro Preisgeld und Veröffentlichung in der Reihe “Gewi Ausgezeichnet“, ex aequo):
Georg Reitz: „Ingeborg Bachmanns Erzählung „Ihr glücklichen Augen“ und ihre filmische Adaption durch Margareta Heinrich“

Die Fragestellung legt den Fokus auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Bachmanns Erzählung und der Verfilmung von Margareta Heinrich, sowie auf Grenzen, Stärken und Schwächen beider Medien. Die Analyse sowie der Vergleich beider Werke zeigen, dass die freie Bearbeitung den Film zu einem autonomen Kunstwerk macht. Dabei stellt sich besonders heraus, dass die jeweiligen Schwächen des einen Mediums die Stärken des anderen sind.

>> Zum Podcast-Gespräch im Rahmen von „HörSaal: 15 Minuten Forschung“

2. Preis (700 Euro):
Tanja Eigner-Grassmugg: „Von der Wirklichkeit und Möglichkeit des Geistes. Edmund Husserl und Gaston Bachelard“

 

Die besten Master- und Diplomarbeiten 2020:

1. Preis (1.000 Euro Preisgeld und Veröffentlichung in der Reihe “Gewi Ausgezeichnet“):
Sonja Louise Kuzmics: „Traurige Freiheiten. Aspekte der Depression in der Gegenwartsliteratur”

Sonja Louise Kuzmics beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit der Frage, wie sich das Phänomen der „depressiven Generation Y“ in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur manifestiert. Dabei konnte sie feststellen, dass nicht alle als generationsspezifisch angesehenen Probleme überforderter Ypsiloner tatsächlich neu sind. Vielmehr tritt die Ausbeutung des Individuums im neoliberalen Kapitalismus nur in neuen Formen auf, wie beispielsweise durch das Internet.

>> Zum Podcast-Gespräch im Rahmen von „HörSaal: 15 Minuten Forschung“

2. Preis (700 Euro, ex aequo):
David Weiss: „Dolmetschen als Menschenrecht? Eine Erhebung zur Translationskultur im Justizbereich auf lokaler Ebene“

2. Preis (700 Euro, ex aequo):
Lorenz Bogdanovics: „Inszenierte Kaisertreue. Die Statue des Heiligen Mauritius im Magdeburger Dom”

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