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Eine Wahl als Fall 

Monday, 20 May 2019, Studieren

Wie lassen sich Rolle der ÖH und die Studierenden-Beteiligung bei der Wahl verstärken? Eine Masterarbeit klärt auf. 

Es ist am Campus unübersehbar. Studentische Gruppierungen buhlen um Aufmerksamkeit und um Stimmen ihrer KollegInnen. Die ÖH-Wahlen finden vom 27. bis 29. Mai 2019 statt. Studierende wählen ihre Vertretung, die neben dem Angebot von vielen Services in universitären Gremien über Studien, ProfessorInnen oder rechtliche Angelegenheiten mitentscheidet. Doch wie lässt sich die hohe Verantwortung der HochschülerInnenschaft in eine höhere Wahlbeteiligung umlegen? 
Gunnar Knaus, einst selbst ÖH-Vertreter und seit kurzem Mitarbeiter im Büro für Internationale Beziehungen der Universität Graz, hat dazu in seiner Masterarbeit an der FH Joanneum die HochschülerInnenschaftwahl 2017 an der Universität Graz unter die Lupe genommen. 

Was war das Ziel Ihrer Arbeit? 
GUNNAR KNAUS: Im Zeitraum von April bis Mai 2017 habe ich innerhalb der Wahlbewerbung für die ÖH Wahlen an der Universität Graz versucht, mit der Umsetzung einer Content-Strategie der schlechten Informationslage von Studierenden zur Wahl und zur ÖH im Allgemeinen entgegenzuwirken. Ziel des Projektes war es, mittels qualitativ hochwertigem und gut distribuiertem Inhalt die Informationslage der Studierenden maßgeblich zu verbessern. 

Worauf haben Sie Ihren Schwerpunkt gelegt?
KNAUS: Großes Augenmerk der Arbeit lag auf digitaler Informationsverbreitung. Dazu wurde eine Webseite als zentraler Content Hub geschaffen, die speziell für die mobile Nutzung sehr gut funktionierte. Ein starker digitaler Fokus, für die Plattform passende Content Formate und eine Verbesserung der Sichtbarkeit via Google mittels Suchmaschinen-Optimierung und Google AdWords waren dabei von zentraler Bedeutung. In einer nachträglichen Analyse zeigte sich, dass ein hoher Anteil der Studierenden auch dezidiert erreicht werden konnte.

Wie könnte man die Wahlbeteiligung steigern?
KNAUS: Neben vielen PR-Maßnahmen, dem Infogehalt und anderen Aspekten, wie etwa gut sichtbaren Wahllokalen, wäre es wichtig, die zentralen Stakeholder bestmöglich als Informationsknotenpunkte einzubinden und zu nutzen. Neben der ÖH und jenen Studierenden, die überzeugte WählerInnen sind, betrifft dies vor allem Lehrende. Denn diese haben selbst in unterschiedlichsten Situationen mit der ÖH zu tun und wissen in vielen Fällen auch, was eine Studienvertretung alles leistet oder leisten kann. Lehrende, die innerhalb ihrer Lehrveranstaltungen die Wichtigkeit einer Stimmabgabe betonen können definitiv einen Unterschied ausmachen.

Die Wahlbeteiligung an der Uni Graz betrug im Jahr 2017 lediglich 23,2%, haben Sie eine Erklärung dafür?
KNAUS: Zum einen, weil die ÖH größtenteils als Serviceeinrichtung wahrgenommen, die Studierenden Hilfe bietet. Es ist schwer vermittelbar, warum es wichtig sein soll, bei einer Wahl von einer „Dienstleistungseinrichtung“ teilzunehmen. Da haben die AK und die WKO genau das gleiche Problem. Es erscheint für viele so, als würde sich durch die Wahl von Person/Fraktion X oder Y nicht viel ändern, da die Serviceaufgaben recht unabhängig davon wahrgenommen werden. Zum anderen spielt meines Erachtens nach der Anteil an prüfungsinaktiven Studierenden eine große Rolle. Jene Studierenden, die zwar an der Universität inskribiert sind, aber so gut wie nie am Campus anzutreffen sind, lassen sich schwer für eine Stimmabgabe motivieren. Die Universität spielt in ihrem Leben oft eine untergeordnete Rolle. Dies ist in einer nachgelagerten Analyse in Form einer Fragebogenerhebung auch ganz klar herausgekommen. 

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