End of this page section.

Begin of page section: Contents:

Erfolg auf der ganzen Linie

Friday, 23 November 2018, Studieren

Vier Absolventen von TU Graz und Universität Graz promovieren sub auspiciis

Drei Absolventen der TU Graz und ein Uni Graz-Absolvent promovierten unter den Auspizien von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Zum ersten Mal in der Geschichte der beiden Universitäten gab es eine gemeinsame Sub Auspiciis-Promotionsfeier.

Der Elektrotechniker Martin Forstinger, die beiden Informatiker Christoph Erwin Dobraunig und Thomas Unterluggauer – alle drei Absolventen der TU Graz – sowie der Mathematiker und Physiker Michael Kniely, Absolvent der Universität Graz, erbrachten von der Oberstufe bis zum Doktoratsabschluss ausschließlich Bestleistungen. So promovierten sie am Freitag, den 23. November 2018 in der Aula der TU Graz „sub auspiciis Praesidentis rei publicae“. Die Anwesenheit von Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der Promotionsfeier ist eine Ehre für all jene, die diesen Weg der Bestleistungen gegangen sind. Bei der feierlichen Promotion erhielten die vier Kandidaten auch den Ehrenring mit Bundesadler vom Präsidenten der Republik Österreich überreicht.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich beeindruckt von den schulischen und universitären Leistungen der Absolventen: „Ich durfte in meiner Funktion als Bundespräsident nun schon einige Sub Auspiciis-Promotionen durchführen und habe dabei viele junge Menschen aus unterschiedlichen Fachbereichen kennengelernt. Was sie alle eint sind Talent, Leidenschaft und Disziplin. Dafür gebührt ihnen mein ganzer Respekt.“

„Die TU Graz ist heute stolz auf gleich drei herausragende Absolventen, die wir ein wichtiges Stück ihres Weges begleiten durften. Mit besonderer Freude erfüllt mich auch die Tatsache, dass wir heute erstmals in der Geschichte eine gemeinsame Sub Auspiciis-Promotionsfeier von Uni Graz und TU Graz feiern und ich gratuliere auch dem NAWI Graz-Absolventen ganz herzlich“, so TU Graz-Rektor Harald Kainz.

„Mit Michael Kniely hat die Universität Graz einen hervorragenden Absolventen aus dem Bereich der Naturwissenschaften. Er ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Grundlagenforschung Wegbereiter für zukunftsweisende Themen sein kann. Ich bin stolz darauf, dass wir gemeinsam mit unserer Partneruniversität TU Graz, Studierende auf höchstem Niveau für die Welt von morgen ausbilden“, betont Uni-Graz-Rektorin Christa Neuper.

 

Biografische Skizzen (in alphabetischer Reihenfolge)


Christoph Erwin DOBRAUNIG
Geboren 1987 in St. Veit an der Glan, maturiert Christoph Erwin Dobraunig 2006 an der HTL Klagenfurt Mössingerstraße im Ausbildungsschwerpunkt Informationstechnik. Im Jahr darauf beginnt Dobraunig mit dem Studium der Telematik an der TU Graz und schließt diesem das Telematik-Masterstudium mit Schwerpunkt Mikroelektronik und Sicherheit in der Informationstechnologie an.

Im Frühjahr 2014 nimmt er seine Arbeit als Universitäts-Projektassistent am Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie an der TU Graz auf und widmet sich ab diesem Zeitpunkt auch seinem Doktoratsstudium, das er im November 2017 mit dem Rigorosum abschließt. In seiner Dissertation „On the Security and Design of Authenticated Encrytion“ widmet sich Christoph Erwin Dobraunig authentifizierten Verschlüsselungsverfahren, also Verfahren, die sowohl die Vertraulichkeit als auch die Authentizität von Daten sicherstellen. Dobraunig beleuchtet in seiner Arbeit authentifizierte Verschlüsselungsverfahren von zwei verschiedenen Seiten: Er betrachtet die Sicherheit von Algorithmen gegen pure kryptographische Angriffe, wie auch die Sicherheit von Implementierungen (z. B. deren Sicherheit gegen Seitenkanalangriffe und Fehlerattacken. Ab Dezember 2018 arbeitet Dobraunig im Zuge eines Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendiums an der „Radboud Universiteit Nijmegen“ mit Professor Joan Daemen zusammen, der durch seine Entwicklung wichtiger kryptografischer Verfahren weltweite Bekanntheit erlangte.

 

Martin FORSTINGER
Martin Forstinger kommt 1988 in Kirchdorf an der Krems zur Welt. Nach der Matura an der HTL Wels im Ausbildungsschwerpunkt Regelungstechnik der Fachrichtung Elektrotechnik im Jahr 2007 beginnt er im Oktober 2008 mit dem Studium der Elektrotechnik. „Während meiner Zeit an der HTL begann ich mich so wirklich für Elektrotechnik zu begeistern, zumal ich anhand vieler praktischer Beispiele gesehen habe, was mit Elektrotechnik alles möglich ist“, so Forstinger. Fokussiert auf Automatisierungstechnik und Mechatronik, vertieft er sein Wissen in diesem Bereich mit dem Elektrotechnik-Masterstudium. Für seine Masterarbeit, in deren Rahmen er verschiedene Stromregelkonzepte für die feldorientierte Regelung von Drehfeldmaschinen untersucht und verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung der indirekten Statorstromregelung von Drehfeldmaschinen aufzeigt, erhält er 2014 den Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Direkt im Anschluss an das Masterstudium beginnt er 2013 mit dem Doktoratsstudium an der TU Graz. Das Rigorosum legt Forstinger im November 2017 ab. In seiner Dissertation „Modellierung, Simulation und Regelung von Antriebsstrangprüfständen“ beschäftigt er sich mit der Verbesserung von Antriebsstrang-Prüfständen, die in der Fahrzeugentwicklung eine immer wichtigere Rolle spielen. Forstinger hat unter Verwendung mathematischer Modelle der Prüfstände ein Regelungskonzept entwickelt, mit dem es möglich ist, die beiden relevanten Größen Drehzahl und Drehmoment unabhängig voneinander einzustellen. Diese regelungstechnischen Maßnahmen wurden im Rahmen der Dissertation an verschiedenen Prüfständen dieser Art erfolgreich getestet und sind heute bereits bei vielen kommerziellen Prüfständen im Einsatz. Aktuell ist der passionierte Outdoor-Sportler beim Grazer Unternehmen Kristl, Seibt & Co im Bereich Forschung und Entwicklung tätig.

 

Michael KNIELY
Bereits in Jugendjahren war der 1988 in Graz geborene Michael Kniely von „Phänomenen, die die Natur zu bieten hat“ fasziniert. Fundamentiert hat er diese Interessen in einem Mathematik- und Physikstudium an der Universität Graz, die er durchgehend mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen hat. Kniely beschäftigt sich in seiner Forschungsarbeit und folglich auch in seiner Dissertation am Institut für Mathematik und der Technischen Universität München mit Partiellen Differentialgleichungen. Er beschreibt mithilfe der Mathematik den Ladungstransport von Elektronen und Löchern in Halbleitern; konkret versucht er mit Computersimulationen elektronische Anregungen in Halbleitern zu untersuchen und deren zeitliche Entwicklung vorherzusagen. „Ich suche zum Beispiel nach Materialien mit bestimmten Eigenschaften wie etwa einem möglichst großen Abstand zwischen Elektronen und Löchern“, sagt der Grazer. Das kann nützlich sein für die Weiterentwicklung von Photovoltaik-Paneelen. Aktuell ist Kniely als Postdoc am Institute of Science and Technology Austria beschäftigt, wo er seine Forschungsprojekte weiter vorantreibt.

 

Thomas UNTERLUGGAUER
Der 1988 geborene Villacher Thomas Unterluggauer besucht von 2002 bis 2007 die HTL Villach, wo er im Schwerpunkt Elektronische Datenverarbeitung und Organisation – Kommerzielle Datenverarbeitung maturiert. „In den späten Neunzigerjahren habe ich erste Erfahrungen mit Computern im elterlichen Haushalt gemacht. Von da an wollte ich wissen, wie ich Computer programmieren kann bzw. wie und warum Computer funktionieren. Je tiefer man in die Materie eintaucht, desto faszinierender sind die Ideen, Konzepte, aber auch die Physik dahinter, die die heutige IT ermöglichen.“ Ab 2008 studiert Unterluggauer Telematik an der TU Graz. Daneben ist er als Software Developer und Test Engineer tätig. Unmittelbar nach erfolgreichem Abschluss des Telematik-Studiums ist Unterluggauer ab 2013 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Kommunikations- und Informationstechnologie tätig, wo er von März 2014 bis Jänner 2018 das Doktoratsstudium der Technischen Wissenschaften absolviert. In seiner Dissertation „Side-Channel Resistance and Pairing-Based Cryptography for the Internet of Things“ behandelt Unterluggauer sogenannte Seitenkanalattacken, mit denen Angreifer kryptografische Schlüssel oder digitale Signaturen auslesen und sich somit Zugang zu besonders sensiblen Daten verschaffen können. Unterluggauer entwirft  Sicherheitsmaßnahmen gegen Seitenkanalangriffe sowie Hard- und Softwareimplementierungen zum Schutz der Privatsphäre im Internet der Dinge.

 

NAWI Graz: Strategische Kooperation in den Naturwissenschaften
Im Jahr 2004 haben die beiden größten steirischen Universitäten beschlossen, die naturwissenschaftlichen Disziplinen an beiden Einrichtungen abzustimmen, um die Lehre in Graz weiter auszubauen und international zu positionieren. Das Vorhaben mündete im gemeinsamen Schulterschluss NAWI Graz, der insgesamt 36 Institute beider Universitäten umfasst. Diese Form der Kooperation war europaweit die erste ihrer Art, ist in Österreich einzigartig und gilt hierzulande als Best-Practice-Modell. Derzeit studieren 5300 Personen in 21 Bachelor- und Masterstudien, 700 Absolventinnen und Absolventen schließen im Rahmen von NAWI Graz pro Jahr ihr Studium ab.

End of this page section.

Begin of page section: Additional information:

End of this page section.