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Kümmernde Kinder

Monday, 22 November 2021, Universität, Forschen, Katholische Theologie

"Young carers", Minderjährige, die ihre Angehörigen pflegen, werden meist übersehen. EthikerInnen der Universität Graz zeigen auf, was sie brauchen.

Rund 43.000 Kinder pflegen in Österreich einen Elternteil. Sie werden allerdings selten wahrgenommen, geschweige denn, unterstützt, und müssen ihr Leben lang mit den Folgen umgehen. Ihre Bedürfnisse hat das Projektteam um die Medizinethikerin Martina Schmidhuber erhoben und wichtige Forderungen an Politik, Pädagogik und Therapie zusammengefasst.

"Das größte Problem ist, überhaupt Young Carers zu erreichen, weil sie sich entweder ihrer Ausnahemsituation nicht bewusst sind oder aus Scham nicht darüber sprechen wollen", berichtet Schmidhuber. Hilfe in vielerlei Hinsicht hätten sie aber bitter nötig, wie ihr Team in Interviews mit aktuellen und ehemaligen Betroffenen herausgefunden hat. "Sie haben oft keine Hobbys, keine Freunde, und viele entwickeln psychische Probleme", fasst die Wissenschafterin zusammen. Abgesehen davon bräuchten sie auch fachliche Unterstützung in der Pflege. Relevante Informationen suchen sie sich lückenhaft aus dem Internet zusammen.

"Eine Online-Plattform mit gesicherten gesundheitlichen Informationen, die Möglichkeit des Austauschs mit anderen Young Carers und professionellen HelferInnen sowie eine kostenlose psychische Betreuung und Beratung wären drei ganz wichtige Maßnahmen, die möglichst schnell zur Verfügung gestellt werden sollten", richtet sich Schmidhuber an die Politik.

Das Projekt "Young Carers in Graz - Digitale Transformation als Fluch oder Segen?" wird von Martina Schmidhuber und dem Sozialethiker Thomas Gremsl geleitet und von der Stadt Graz gefördert. Am Freitag präsentierte das Team erste Ergebnisse der Öffentlichkeit.

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