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Sozial nachhaltig

Wednesday, 05 February 2020, Universität, Forschen

Magdalena Rusch erhielt als eine von drei Studierenden der Universität Graz ein WKO-Stipendium für ihre Abschlussarbeit

Viele KonsumentInnen überlegen beim Einkauf mittlerweile genau: Ist das Produkt regional? Saisonal? Ökologisch verträglich? Seltener hingegen kommt die Frage auf, welche gesellschaftlichen und sozialen Auswirkungen die gekaufte Ware mit sich bringt.  „Soziale Nachhaltigkeit beinhaltet zum Beispiel die Bedingungen vor Ort, etwa die Gehälter, Rechte und das Umfeld der ArbeitnehmerInnen“, fasst Magdalena Rusch, Absolventin der Umweltsystemwissenschaften (Schwerpunkt Betriebswirtschaft) an der Universität Graz, den Begriff zusammen.

In ihrer Abschlussarbeit analysierte sie das Social Life Cycle Assessment (SLCA) – eine Methode, mit der die positiven und negativen Effekte eines Produkts erhoben werden – auf dessen Anwendung im Zusammenhang mit einer Kreislaufwirtschaft. Für diese Arbeit erhielt Rusch vor Kurzem ein Stipendium der Wirtschaftskammer (WKO) in der Höhe von 2100 Euro. 500 Euro gab es für das Institut für Systemwissenschaften, Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung. Auch Marcel Schudi (Rechtswissenschaften) und Tobias Eibinger (Sozial- und Wirtschaftswissenschaften), beide Studierende der Universität Graz, wurden von der WKO ausgezeichnet. Unter dem Titel „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ vergab die WKO insgesamt 19 Forschungsstipendien der steirischen Unternehmerschaft für wirtschaftsnahe Diplom- und Masterarbeiten. Insgesamt hat die WKO im Rahmen dieses Programms – die Stipendien wurden heuer zum siebten Mal vergeben – bereits 310.000 Euro an NachwuchswissenschafterInnen ausgeschüttet.

In ihrer Masterarbeit kommt Magdalena Rusch zu dem Schluss, dass SLCA nicht immer so wirksam greift, wie es sollte. „Leider gibt es hier keine klare Definition, was mit sozialen Auswirkungen eigentlich gemeint ist“, schildert sie. Die schwammige Formulierung biete zu großen Raum für Interpretationen, meint die Umweltsystemwissenschafterin. Folglich gibt es auch keine verbindlichen Standards, die für Vergleiche herangezogen werden können. Deswegen kommt SLCA derzeit meist informell, in ganz unterschiedlichen Gebieten und vor allem aufgrund von freiwilligem Engagement zum Einsatz. „Wenn wir die Wirtschaft nachhaltiger gestalten wollen, wäre es aber unbedingt notwendig, eine einheitliche Basis zu schaffen, anhand derer man unterschiedliche Player in ihrem ökologischen und sozialen Handeln vergleichen kann“, führt die Jungforscherin aus.

Die Abschlussarbeit wurde in Kooperation mit dem Christian Doppler Labor für Nachhaltiges Produktmanagement in einer Kreislaufwirtschaft verfasst (CD-Labor). Als besonders hilfreich für ihre Recherchen empfand Magdalena Rusch die gute Zusammenarbeit mit dem CD-Labor. Dort werden laufend Bachelor- und Masterarbeitsthemen ausgeschrieben, die dann auch finanziell unterstützt werden. Auch nützlich war für sie das Cresting-Netzwerk, ein von der EU gefördertes internationales PhD-Netzwerk, über das aktuell ein chilenischer Stipendiat und eine spanische Stipendiatin an der Universität Graz forschen. „Das Netzwerk hat den Kontakt zu Phd-Studierenden aus dem Ausland hergestellt, auf deren Perspektiven und Forschungsergebnisse ich für meine Arbeit zurückgreifen konnte. Dieser Input war unglaublich wertvoll“, erzählt die Nachwuchswissenschafterin, die ihre Zukunft ganz klar in der Erforschung der Kreislaufwirtschaft sieht und im CD-Labor mit ihrem Forschungsvorhaben starten wird.

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