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Stürmische Sonne

Monday, 23 July 2012, uni.on > Forschen, uni.on > Top News, Forschen, Naturwissenschaften

Uni-Graz-Forscher sagte die Ankunftszeit eines koronalen Massenauswurfs am genauesten voraus

Wer am Wochenende vom 14./15. Juli 2012 ein Nordlicht gesehen hat, der kann sich für das Naturschauspiel bei einem ganz bestimmten Stern "bedanken": der Sonne. Diese stößt Plasma aus Regionen über so genannten Sonnenflecken aus. Der so entstandene geomagnetische Sturm erreichte die Erde genau vor einer Woche, verursachte vielerorts Störungen im Magnetfeld des Planeten und zeichnete in vielen nördlichen Bundesstaaten der USA, in Kanada, in Neuseeland und am Südpol Nordlichter in den Himmel.


Dieser "Zusammenprall" ist zwar verhältnismäßig glimpflich verlaufen, doch ist es immer besonders wichtig, die Ankunft von Sonnenstürme rechtzeitig zu erkennen. Zu groß wären die technischen Schäden an Stromnetzen am Erdboden und an Satelliten im All, könnten besonders starke "koronale Massenauswürfe" nicht vorausgesagt werden. Das Beste von acht verschiedenen Vorhersagemodellen - inklusive jenen der NOAA und NASA – für den Sturm am vergangenen Wochenende lieferte ein Forscher der Uni Graz.


Dr. Christian Möstl, zurzeit über ein EU Marie-Curie-Forschungsprojekt auf Auslandsaufenthalt an der University of California in Berkeley, USA, hat die Ankunftszeit des Sonnensturms am genauesten berechnet.  Seine Vorhersage basiert auf einem Modell, das in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Bojan Vršnak, Universität Zagreb, Ass.-Prof. Dr. Manuela Temmer und Assoz. Univ.-Prof. Dr. Astrid Veronig von der Uni Graz entwickelt wurde.


"Eine gute Vorhersage sollte nach Möglichkeit erstens früh stattfinden und zweitens sehr genau sein", erklärt Möstl. Seine Berechnung, die lediglich fünf Stunden vom tatsächlichen Eintreffen des Sturms abwich, schickte der Astrophysiker bereits zwei Tage vor Ankunft des Sturms an eine Auswertestation am Boston College. "Im Fall eines stärkeren Massenauswurfs wäre also Zeit geblieben, um Sicherheitsvorkehrungen zu treffen", so Möstl. Solche Großereignisse mit potenziellem Risiko finden allerdings nur sehr selten statt, wie der Forscher betont.


Der Sturm im Erdmagnetfeld Mitte Juli war aber dennoch der zweitstärkste seit Dezember 2006. "Diese Stürme werden jetzt häufiger, weil die Sonne nach einem langen Aktivitätsminimum in den vergangenen Jahren gerade 'erwacht' ist und auf ihr Maximum zusteuert", erklärt der Wissenschafter. Das bedeutet unter anderem mehr Sonnenflecken und Eruptionen im Jahr 2013.


>> Das Modell ist über das Webinterface http://oh.geof.unizg.hr/CADBM/cadbm.php aufzurufen und frei zugänglich.

>> Den Bericht der NASA lesen Sie hier



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