Rosi, Kurt und Koni sind drei von fast einer Million ÖsterreicherInnen, die nur über sehr rudimentäre Lese- und Schreibkompetenzen verfügen. Die österreichische Regisseurin Hanne Lassl hat die drei ProtagonistInnen durch ihren Alltag mit der Filmkamera begleitet. Am 13. März 2015 erlebte der Dokumentar-Streifen „Rosi, Kurt und Koni“ im KIZ Royal Kino seine Steiermark-Premiere. In einer anschließenden Podiumsdiskussion – in Kooperation mit der 7. fakultät und des JUS-Club alumni UNI graz – beleuchteten neben Hanne Lassl, Darsteller Kurt Kochberger und Dr. Claudia Reisinger, Richterin am Bezirksgericht Graz-West, zwei WissenschafterInnen der Uni Graz das Thema Lese- und Schreibschwäche.
„20 Prozent der unter 15-Jährigen verfügen eine nicht hinreichende Lesekompetenz“, konstatierte Univ.-Prof. Dr. Karin Landerl, Forscherin am Institut für Psychologie an der Uni Graz. Sie räumte auch mit dem Mythos auf, die Schwäche stehe ausschließlich mit Migrationshintergrund in Verbindung. „60 Prozent der Betroffenen sind deutschsprachig. Viele entwickeln Strategien, sich unsichtbar zu machen und nicht aufzufallen.“
Univ.-Prof. Dr. Susanne Ferrari, Rechtswissenschafterin am Institut für Zivilrecht an der Uni Graz, erklärte Rechte und Pflichten der Obsorge und warum diese entzogen werden kann.