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Was geschah mit Eliza Doolittle?

Tuesday, 16 June 2015, Studieren, Universität

Die Pennyless Players bringen erstmals eine eigene Stückentwicklung auf die Bühne

"Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen", "Bei George, jetzt hat sie's!" oder "Eliza, wo zum Teufel sind meine Pantoffeln?": Zitate aus dem Oscar-prämierten Musical "My Fair Lady" (1964) sind nicht nur CineastInnen wohl bekannt. Der Film greift die Geschichte des Londoner Blumenmädchens Eliza Doolittle, das bei Professor Henry Higgins die Kunst der schönen Sprache erlernt, aus George B. Shaws Stück "Pygmalion" (1913) auf. Dieses basiert wiederum auf der Erzählung des Bildhauers Pygmalion aus der griechischen Mythologie, der sich in eine von ihm geschaffene Frauenfigur verliebt.

Das der Geschichte zugrundliegende Motiv hat also eine lange Tradition - doch eine Frage stellen sich LeserInnen des Stücks "Pygmalion" wohl stets am Schluss: Was passiert eigentlich mit Eliza Doolittle, nachdem sie Professor Higgins' Wette gewonnen hat? Wird sie ihren tumben Verehrer Freddy Eynsford-Hill heiraten? Wird sie Assistentin bei Higgins' Rivalen, dem Sprachforscher Zoltan Karpathy? Wird sie den Blumenladen eröffnen, weshalb sie eigentlich an der Wette teilgenommen hatte? Oder warten ganz andere Abenteuer auf Eliza?

Mehr als 100 Jahre nach dem Erscheinen von "Pygmalion" geben die Pennyless Players, die Theatertruppe des Instituts für Anglistik der Uni Graz, die Antwort - in ihrem selbst entwickelten Stück "What Happened to Eliza Doolittle?", das am 12. Juni 2015 im voll besetzten Grazer Literaturhaus Premiere feierte. Unter der Regie der "Pennyless"-Veteranen Deborah Siebenhofer und Kathrin Rosenberger liefen die Hobby-SchauspielerInnen zur gewohnten Höchstform auf: Meredith Hanson überzeugt als trotzig-charmantes Blumenmädchen aus Shaws Stück. Nach dessen bekanntem Ende übernahmen verschiedene SchauspielerInnen ihre Rolle und präsentieren vier unterschiedliche Möglichkeiten einer Fortsetzung der Geschichte.

Pranay Sanklecha verlieh selbst dem mürrischen Professor Higgins liebenswerte Züge, während Harry Fritzer als weltmännischer Colonel Pickering zwischen allen Stühlen saß. Auch Conny Buchegger und Eva Medicus überzeugten als vornehme Mrs. Higgins sowie als gestrenge Haushälterin Mrs. Pearce. Ein in Blau gehaltener griechischer Chor verwies auf die Wurzeln der Geschichte. Spritzige Dialoge und zahlreiche Anspielungen auf andere Werke der englischen Weltliteratur, darunter Shakespeare und Marlowe, oder auch Film-Klassiker wie "West Side Story", ernteten zudem viele Lacher des Publikum, das die SchauspielerInnen mit frenetischem Schlussapplaus belohnte.

Was nun wirklich mit Eliza passiert, das wird an dieser Stelle nicht verraten - denn es gibt noch zwei Möglichkeiten, es selbst herauszufinden: Weitere Aufführungen des Stücks finden am Freitag, 19. Juni, und am Samstag, 20. Juni 2015, im Literaturhaus statt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Die Karten kosten 10 Euro bzw. 5 Euro (Ermäßigung) und sind unter pennylesstickets(at)gmail.com oder auf der Homepage pennylessplayers.wordpress.com zu reservieren.  Auch dieses Mal werden sämtliche Einnahmen der Produktion gespendet: Die Begünstigten der Inszenierung sind "Lerncafé Graz", eine integrative Nachmittagsbetreuung von SchülerInnen, sowie das Projekt LiScha, das sich dem Wiederaufbau von Schulen nach dem tragischen Erdbeben in Nepal im April dieses Jahres widmet.



 

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