Der gebürtige Schweizer Henry Wirz war während des Sezessionskrieges Captain und Kommandant des Kriegsgefangenenlagers Camp Sumpter. Er wurde als Kriegsverbrecher angeklagt, sein Prozess fand von 23. August bis 18. Oktober 1865 statt. Wirz war der einzige Bürger der Konföderierten Staaten von Amerika, der nach dem amerikanischen Bürgerkrieg von einem ordentlichen Gericht verurteilt und hingerichtet wurde.
Die Umstände des Prozesses und die ihm zugrundeliegenden Anschuldigungen legen jedoch die Vermutung nahe, dass einen Sündenbock geopfert wurde… Rechtshistoriker Martin Polaschek beleuchtet in einer akribischen Analyse die zwielichtigen Umstände dieses Prozesses.
ZEIT: Mittwoch, 5. Juni 2013, 19 Uhr
ORT: Hans Gross Kriminalmuseum, Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität, Kellergeschoß, Universitätsplatz 3, 8010 Graz
Nach dem Vortrag wird eine kostenlose Führung durch das Kriminalmuseum angeboten.
Martin F. Polaschek ist Ao.Univ.-Prof. für Rechtsgeschichte und Rechtliche Zeitgeschichte an der Rechtwissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz und seit 2003 Vizerektor für Studium und Lehre. Zahlreiche Publikationen zur Justizgeschichte v.a. des 20. Jahrhunderts, zur österreichischen Zeitgeschichte, zu Föderalismusthemen und Kommunalpolitik.
