Wie bindet man MitarbeiterInnen ans Unternehmen? Wie motiviert man sie? Welche Herausforderungen kann man ihnen bieten, ohne sie zu überlasten? Solche Fragen betreffen das Kernforschungsthema von Paul Jimenez. „Die gesundheitsförderliche Führung ist ein wichtiger Punkt in der Personalentwicklung“, betont der Psychologe der Universität Graz. Er hat eine Reihe von Kriterien identifiziert, die die Stimmung im Betrieb heben und die Zusammenarbeit – auch mit der Leitungsebene – verbessern. „Das einfachste und gleichzeitig wichtigste Instrument, um das zu erreichen, ist Anerkennung“, unterstreicht der Experte. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Fairness bei der Arbeitsaufteilung. „Vorgesetzte neigen dazu, jenen MitarbeiterInnen, die ihre Jobs besonders rasch und gewissenhaft erledigen, mehr Aufgaben zuzuteilen als anderen. Arbeit sollte aber ausgeglichen verteilt werden“, rät Jimenez.
Viele Persönlichkeiten und Befindlichkeiten unter einen Hut zu bekommen, sei für Führungskräfte zweifelsfrei eine Gratwanderung, mit ein paar Spielregeln aber durchaus zu bewältigen. „Natürlich soll man leistungsorientiert denken! Wir alle brauchen auch ausreichend Herausforderungen, um motiviert zu bleiben“, weiß der Forscher. Die Sensibilität, für alle das richtige Maß zu finden, lässt sich lernen, Fragen und Zuhören sind einfache und wichtige Schritte, um die psychische Belastung der Einzelnen gut einschätzen zu können. „Wenn ich die Leute anspreche und frage: ‚Das ist unser Ziel, wie können wir das gemeinsam erreichen?‘, können alle teilnehmen. Dies spornt den Teamgedanken an und erhält gleichzeitig gesund“, führt Jimenez aus.
Der Psychologe bringt seine neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auch in das nächste Treffen des PE-Netzwerks am 12. März 2019 an der Pädagogischen Hochschule Steiermark ein. Diesen Zusammenschluss von PersonalentwicklerInnen und PersonalistInnen hat Jimenez vor genau 20 Jahren unter anderem mit Personalentwickler und Uni-Professor Armin Kreuzthaler sowie Unternehmen wie Magna initiiert, um einen für viele Seiten fruchtbringenden Austausch zwischen unternehmensinternen PersonalentwicklerInnen, BeraterInnen und auch der Wissenschaft zu erleichtern.