Viktor Obendrauf hat schon vor mehr als 15 Jahren gewusst, wie er Wissenschaft richtig kommuniziert. Der Chemiker – er ist vor elf Jahren verstorben – war der Ziehvater der Chemie-Didaktik an der Uni Graz. Also jener Disziplin, die Studierenden näherbringt, wie der naturwissenschaftliche Unterricht spannend und lehrreich zu gestalten ist. Große Fußstapfen, in die der gebürtige Deutsche Philipp Spitzer nur allzu gern getreten ist. Gemeinsam mit Studierenden hat Spitzer ein buntes Programm für eine virtuelle Weihnachtsvorlesung am Freitag, dem 3. Dezember 2021 kreiert. Und obwohl die ZuseherInnen aus sicherer Distanz aus dem eigenen Wohnzimmer teilnehmen und mit experimentieren können, erwartet sie so manche weihnachtliche Überraschung. Zu sehen ist die Show von 17 bis 20 Uhr über einen Youtube-Livestream.
Da geht es zum Beispiel um eine Wachsexplosion. „Stellt man 30 Teelichter romantisch eng zusammen, kann es schon einmal laut werden“, beschreibt Spitzer eines der Experimente. Hitze und Wachsdämpfe vertragen sich nämlich auch am Heiligen Abend nicht. Und wenn der Christbaumschmuck bei den Vorbereitungen für die Bescherung plötzlich zerbricht, wissen ChemikerInnen ganz genau, wie sie schnell neue Kugeln basteln können. Wertvoll auch der Tipp, wie man zuhause Gegenstände versilbert. Aber nicht nur im Labor und in den eigenen vier Wänden wird fleißig experimentiert. Eine Live-Schaltung aus dem Grazer Traditionscafé „Mild“ lüftet das Geheimnis eines Schichtcocktails in Regenbogen-Farben.
Bereits im Vorjahr bestand der Plan, die traditionelle Weihnachtsvorlesung am Institut für Chemie wieder aufleben zu lassen. Coronabedingt musste das aber spontan ins Web verschoben werden. Und heuer hatte man sich abermals auf eine Präsenz-Vorlesung gefreut, aus der ist nun das Programm für die Web-Show entstanden. „Wir hatten im vergangenen Jahr beinahe 1000 aktive ZuseherInnen. Die Reichweite ging weit in den deutschen Raum hinein“, zeigt sich der Chemie-Didaktiker zufrieden. Heuer soll die Grenze von 1000 aktiven TeilnehmerInnen überschritten werden.
Aber was wäre Weihnachten ohne Geschenke? „Wir haben ein Quiz vorbereitet, das während der virtuellen Vorlesung online gehen wird“, verrät Spitzer. Als Preise winken etwa physikalische Blumen oder ein versilberter Erlenmeyerkolben. Und wer wissen möchte, was dieses Gerät genau ist, sollte am 3. Dezember nicht fehlen.
Nähere Informationen zum Event: https://events.uni-graz.at/de/detail/article/virtuelle-weihnachtsvorlesung/