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Gold und Geld

Friday, 17 January 2014, uni.on > Universität, Universität, Studieren, uni.on > Top News

Das Milliardengeschäft mit Olympia: Sportstars Petra Kronberger und Trixi Schuba an der Uni Graz

Zwischen Goldmedaille und Geldstück: Die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi sind das teuerste Sportereignis der Geschichte. Wohin führt der kommerzialisierte Hochleistungssport? Tritt die ursprüngliche Idee, die Messung sportlicher Leistung und die völkerverbindende Funktion, zusehends in den Hintergrund?
Drei Wochen vor dem Entzünden der Olympischen Flamme diskutierte unter der souveränen Leitung von ZIB-Moderator Tarek Leitner am 16. Jänner 2014 in der Aula der Uni Graz ein hochkarätig besetztes Podium.

Die Olympiasiegerinnen Trixi Schuba, im Eiskunstlauf (1972), und Petra Kronberger, Gold in Slalom sowie in der Kombination (1992), blickten auf ihre Teilnahmen zurück. Schuba beklagte, dass der „Gedanke des Gemeinsamen“ verloren gegangen sei. Kronberger erinnerte an Calgary 1988: „Das Leben im olympischen Dorf war ein Erlebnis, man hat Stars wie Katharina Witt gleich ums Eck getroffen.“
Bedenklich sah ORF-Sportkommentatoren-Legende Sigi Bergmann die Entwicklung: „Eine Hunderstelsekunde entscheidet darüber, ob man Millionär wird oder in zwei Wochen vergessen ist.“
Walter Iber, Historiker an der Uni Graz und des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung, erklärte: „In den 1970er- und 80er-Jahren hat es zahlreiche Boykotte der Spiele gegeben, in dieser Zeit begann die Kommerzialisierung, um die Finanzierung zu sichern.“
Sportjournalist Johann Skocek fand kritische Worte: „Der Wettkampfsport ist eine Bühne, wobei Olympia die größte ist.“ Skocek sprach vom „Olympismus“, der den TV-Sendern sowohl symbolisches als auch finanzielles Kapital bringe.
Richard Grasl, kaufmännischer Direktor des ORF, widersprach, dass die Olympischen Spiele für den Öffentlichen Rundfunk ein Geschäft seien. Erstmals erfolgte die Vergabe der Fernsehrechte über eine Agentur, was die Kosten zusätzlich in die Höhe trieb. Grasl befürchtet künftig die Übertragung auf Pay-TV: „Olympische Spiele sollten ein Allgemeingut sein.“

Der Podiumsdiskussion wurde in Kooperation der 7. fakultät, des Zentrums für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation, mit dem Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung und mit Unterstützung der Bank Austria veranstaltet.

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