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Kreative Szene, kluge Köpfe

Wednesday, 06 September 2017, Universität, Forschen

Uni Graz bekommt bis 2020 eigenes Zentrum für Wissens- und Innovationstransfer

Junge Talente werden gefördert, kreative Geister geweckt: Die Karl-Franzens-Universität Graz baut gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und mit Unterstützung des Landes Steiermark sowie des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ein neues Zentrum für Wissens- und Innovationstransfer (ZWI) am Standort Schubertstraße 6a. Bei einem Medientermin heute Mittwoch, den 6. September 2017 an der Universität Graz wurden das Projekt und das Bauvorhaben offiziell präsentiert.

Der dreiteilige Gebäudekomplex, der unter anderem die Bestandsvilla und das derzeitiges ÖH-Gebäude in den architektonischen Mittelpunkt rückt, bietet ab Herbst 2020 Raum für Veranstaltungen, 3000 Quadratmeter Büroflächen für UnternehmerInnen und Co-Working-Spaces für Start-ups. Finanziert wird das 12 Millionen Euro-Projekt durch Fördermittel des Landes Steiermark und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) mit Beteiligung der Uni Graz. Nach Abwicklung der Detailplanung sowie der behördlichen Verfahren ist der Baustart 2018 geplant. Der Entwurf des Siegerprojekts kommt vom Grazer und Innsbrucker Architekturbüro ARGE lebidris architektur+ architektin Iris Reiter, das sich gegen 26 MitbewerberInnen in einem europaweiten Wettbewerb klar herausheben konnte.

„Mit diesem Projekt wird nicht nur die Campusentwicklung vorangetrieben. Im Sinne eines Innovationstransfers und eng verbunden mit der gesellschaftlichen Thematik und dem universitären Stärkefeld Healthy ageing and demographic change, möchte die Uni Graz ihre Initiativen im Bereich Entrepreneurship stärken und die Anzahl jener aus der Universität kommenden Unternehmensgründungen noch weiter steigern. Mit der BIG als Projektpartnerin und dem Land Steiermark als Fördergeber können wir das Vorhaben bis 2020 am Standort Schubertstraße realisieren“, betont Dr. Peter Riedler, Vizerektor für Finanzen, Ressourcen und Standortentwicklung an der Universität Graz.

„Die hervorragende Zusammenarbeit unserer Universitäten und Forschungseinrichtungen mit den Unternehmen ist der wesentliche Grund dafür, dass die Steiermark mit einer regionalen Forschungs- und Entwicklungsquote von 5,16 Prozent das Forschungsland Nummer eins in Europa ist. Das Zentrum für Wissens- und Innovationstransfer am Campus der Karl-Franzens-Universität wird weitere Kooperationsmöglichkeiten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft bieten und durch den Fokus auf modernes Altern und den demographischen Wandel einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft liefern“, so Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

„Wissenschaft und Wirtschaft sind wesentliche Grundlagen zur Weiterentwicklung der Gesellschaft. Die BIG stellt dafür den Raum zur Verfügung und untermauert damit ihren Anspruch ein verbindendes Element zwischen den Disziplinen zu sein. Alleine in den vergangenen zehn Jahren wurden an den Universitäten Bauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von über 2,5 Milliarde Euro realisiert. Das ZWI ist der nächste Meilenstein zur Optimierung der Infrastruktur in diesem Segment", sagt Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der BIG. 


Gründungsinitiativen
Laut einer Erhebung der Wirtschaftskammer wurden in der Steiermark im Jahr 2016 rund 6000 Unternehmen gegründet. Viele dieser Gründungen haben ihren Ursprung im universitären Bereich. Das ZWI verfolgt das Ziel, ein Begegnungszentrum zwischen Universität und Wirtschaft mit räumlichen Kapazitäten für Start-ups zu schaffen.

„Ein besonderer Fokus in der universitären Lehre liegt in der Awareness-Bildung von Studierenden, unternehmerisch zu handeln und Gründungspotenzial zu heben. Einen Ansatz stellen die Aktivitäten des Bereichs Entrepreneurship und das stark nachgefragte Projekt TIMEGATE und die Initiativen Gründergarage, Gründungsbüro, Ideentriebwerk und Venturepreneurship Aula dar. Studierende aller Disziplinen erfahren so betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse und erhalten das richtige Rüstzeug für die Selbstständigkeit“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Alfred Gutschelhofer, Leiter des Instituts für Unternehmensführung und Entrepreneurship.

„Das neue Zentrum soll eine rasche Vernetzung der JungunternehmerInnen mit steirischen Betrieben und in der akademischen Community ermöglichen. Darüber hinaus soll das Zentrum die an der Uni Graz vorhandenen Kompetenzen noch besser sichtbar machen und als Anlaufstelle für Studierende, ForscherInnen, Gründungsinteressierte und Unternehmen fungieren“, führt Mag. Bernhard Weber, Geschäftsführer des ZWI, aus.

 

Finanzierung und Bauabwicklung
Die Kosten für den Neubau ZWI belaufen sich auf 12 Millionen Euro, wobei eine Million Euro aus Mitteln des Landes Steiermark und 4 Millionen Euro durch eine Förderung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gewonnen werden konnten. Die Refinanzierung des verbleibenden Teils erfolgt über Mieteinnahmen der Büroflächen. Die gesamte Projektabwicklung wird von der BIG übernommen. Baustart ist nach einer Detailplanung Ende 2018, 2020 soll das Gebäude bezugsfertig sein.

 

Siegerprojekt: Architektur made in Graz-InnsbruckDas Zentrum für Wissens- und Innovationstransfer ist nicht nur ein bedeutender Teil der Campusentwicklung, sondern wird auch einen städtebaulichen Akzent setzen. Das Zentrum schließt zwischen Schubertstraße und Leechgasse eine bauliche Lücke und wertet das Areal hinter dem Mensa-Gebäude auf. Im Rahmen des europaweiten Architekturwettbewerbs wurden 27 Projekte eingereicht. Die Fachjury kürte den Entwurf von ARGE lebidris architektur+ architektin Iris Reiter (Innsbruck) zum Siegerprojekt.

Der Entwurf beruht auf einem Ensemble aus vier Baukörpern, die auf dem Grundstück zwischen Leechgasse und Schubertstraße einen Service-Cluster für Studierende bilden. Die Funktionen ÖH und ZWI werden nach Frequenz und Öffentlichkeit organisiert. Das neue Service-Center der ÖH an der Schubertstraße fungiert als Drehscheibe am Campus. Es ist als zweigeschossiger Pavillon geplant, Funktionsbereiche wie Druckerei und Büros ohne Parteienverkehr werden im Sockelgeschoß positioniert, um den Blick auf die Villa freizugeben und räumliche Weite zum Uni-Graz-Campus zu erzeugen.

Die Villa aus dem Jahr 1869 wird im Zentrum als offenes Haus und Entrée zum ZWI – Anlaufstelle für junge Forschende, Ideenwerkstatt und Ort der Begegnung – etabliert. Bis auf die große Treppe, die nach wie vor der Erschließung dient, wird das Gebäude entkernt. So entsteht ein nach Süden durchlässiges Erdgeschoß mit Empfangsbereich und Gastronomie, in zwei Obergeschossen Großräume für Co-working, darüber der Konferenzbereich im Dachausbau mit Ausblick auf den Campus der Uni Graz.

Der Neubau mit sechs Bürogeschoßen für Start-ups und jüngere Unternehmen kombiniert Alt und Neu – frei nach dem Motto Modern Ageing and Demographic Change. Das Niveau des Hochparterres wird in den Neubau übernommen. Die gemeinsame erhöhte Sockelzone sorgt für Qualität der Arbeitsplätze im Erdgeschoss und eine gut belichtete Garage steht für individuelle Mobilität wie Fahrräder und PKWs mit E-Tankstellen zur Verfügung. Eine Brücke zwischen Villa und ZWI verbindet Alt- und Neubau.

ÖH Uni Graz und das ÖH-Servicecenter, die sich momentan in der Bestandsvilla befinden, werden für die Dauer der Bauarbeiten in Ersatzquartieren im Bereich der Vorklinik untergebracht.

 

Nachhaltige Bauweise
Wie bei allen Bauvorhaben, die durch die BIG am Campus der Uni Graz abgewickelt werden, wird auf eine nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise geachtet. Die Gebäude der ÖH und des ZWI werden an die Solarthermie-Anlage des Laborgebäudes am Universitätsplatz 1 angeschlossen und somit mit Warmwasser versorgt.

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