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Vielfalt bereichert die Arbeit. Was dabei zu beachten ist, hat Psychologin Sabine Bergner untersucht.

Friday, 11 August 2023

Diversität tut Teams gut, es bringt auch wirtschaftliche Vorteile. Wichtig ist dabei eine bestimmte Anzahl an Menschen, weil gleich und gleich gesellt sich gern – bekräftigt Sabine Bergner vom Institut für Psychologie.

Es ist wie bei einer Wiese. Artenvielfalt lässt diese besser wachsen, zeichnet Psychologin Sabine Bergner im Magazin UNIZEIT ein buchstäblich buntes Bild. Gleichzeitig merkt sie an: „Im Arbeitsleben braucht es Diversität, am besten verkörpert durch eine kritische Größe an Personen“. So wird sie sichtbarer und von anderen stärker wahrgenommen. Kurz gefasst: Besser mehrere Kolleg:innen mit Migrationshintergrund oder Frauen im Chefsessel als eine oder einer allein.

Sabine Bergner, die sich intensiv mit psychologischen Aspekten im Beruf und bei Führungskräften beschäftigt, erklärt: „Trotz aller Diversität schätzen Menschen ein gewisses Maß an Ähnlichkeit, einen gemeinsamen Nenner.“ Similarity-Attraction-Hypothese heißt dieser Effekt in der Psychologie. Wer ähnlich tickt, beflügelt sich gegenseitig, kommt besser miteinander aus. Das bringt zudem mehr wirtschaftliche Vorteile. Das gilt ebenso für Manager:innen in verschiedenen Führungsebenen: Je ähnlicher, umso effizienter und erfolgreicher, wie Bergner in einer Studie belegt hat. Ganz nach dem Motto: Gleich und gleich gesellt sich gern.

Knochenarbeit

Die Forscherin schließt gleich mit einer weiteren Redewendung an, weil es sich bei Diversität um eine Medaille mit zwei Seiten handelt: „Mit Unterschieden muss man sich auseinandersetzen, sich an den Werthaltungen und Zielen der anderen reiben. Ein gemeinsames Ergebnis zu erreichen, ist mitunter mühevoller, kostet mehr Ressourcen, birgt außerdem die Gefahr, sich nicht einigen zu können.“
Um diese Hürden zu nehmen, muss man sich anstrengen. „Der Prozess ist Knochenarbeit“, beschreibt die Psychologin, „und es ist klassische Führungsaufgabe, dafür die geeigneten Mitarbeiter:innen zu rekrutieren.“ Hier die Kreativen, die Ideen spinnen. Dort andere, die Innovationen umsetzen. Und dann noch jene, die beide Bereiche miteinander verbinden. „Ein oft undankbarer Job, weil diese Leute zwischen den Stühlen sitzen“, gibt Bergner zu bedenken. Anreize, die auf die Bedürfnisse dieser Personen zugeschnitten sind, könnten aber die Motivation fördern.

Soziales Entrepreneurship

Dass Wirtschaftlichkeit und Diversität Hand in Hand gehen, zeigen mittlerweile viele Beispiele. Eines führt Sabine Bergner aus dem Bereich soziales Entrepreneurship an, wo mehr als nur wirtschaftlicher Erfolg zählt. Im Wiener Kaffeehaus „Vollpension“ bessern Männer und Frauen im Ruhestand mit geringfügiger Beschäftigung ihre Mindestpension auf und sind erneut in den Arbeitsprozess integriert: „gelebte Vielfalt und eine Win-Win-Situation für alle“.

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